Liebe Gäste, wir freuen uns – seit Anfang Dezember ist unser Restaurant von neuer Kunst geschmückt. Passend zum asiatischen Akzent in unserer Speisekarte findet sich nun Japanische Tuschemalerei im Margaretenhof Schwabenheim von Natalja v. Westernhagen an den Wänden. Frau v. Westernhagen hat dazu einen Artikel für das Ingelheimer Wochenblatt geschrieben, den wir natürlich auch hier gerne veröffentlichen:
Natalja v. Westernhagen über „Japanische Tuschemalerei im Margaretenhof Schwabenheim“:
„Im Restaurant Margaretenhof in Schwabenheim kann man über das ganze Jahr 2024 beim kulinarischen Genuss die Japanische Tuschemalerei (Sumi-e) bewundern. Frau Dr. Natalja v. Westernhagen, die Preisträgerin der Ausstellung „Art Beyond Bounderies“ am „National Art Center“ in Tokio, stellt im Margaretenhof Ihre Werke aus. Die Ausstellung ist bereits vor Weihnachten ab Dezember 2023 geöffnet und kann im Rahmen des Restaurantbesuches in Schwabenheim besichtigt werden. Die asiatische Stilrichtung ihrer Bilder harmoniert hervorragend mit dem kulinarischen Menue des vom Herrn Pukys und seiner aus Thailand stammenden Frau geführten Restaurants.
Was versteht man unter diesen so exotisch klingenden Wörter „Sumi-e“? „Sumi“ bedeutet auf Japanisch Tusche und „e“ bedeutet das Papier. Gemalt wird auf sehr saugfähigen japanischen Papieren mit der von Hand geriebenen Tusche. So fliesst die Tusche bei jedem Pinselstrich in das Papier. Diese besondere Malweise stellt einen großen Anspruch an den Künstler und erfordert eine äußerst große Konzentration. Denn im Unterschied zu der herkömmlichen Acryl- und Ölmalerei lässt sich im Nachhinein so gut wie nichts mehr auf dem Bild korrigieren. Worauf es beim künstlerischen Ausdruck besonders ankommt ist nämlich die Schönheit des ausgeführten Pinselstriches. Die Bilder wirken dementsprechend sehr ästhetisch und elegant.
Die Japanische Tuschemalerei hat in Asien eine sehr lange Tradition. Bereits im 12. Jahrhundert wurde sie mit dem Zen-Buddismus von China nach Japan transferiert. Nichts desto trotz sind die Themen, die diese Kunst berührt, sowie die minimalistische und sehr ästhetische Ausdrucksweise auch heutzutage sehr modern. Bereits im 19 Jahrhundert hatte die japanische Kunst (auch andere Stilrichtungen solche wie z.B. Ukiyo-e-Holzschnitte) einen großen Einfluss auf die westlichen Künstler. Zu erwähnen wären van Gogh, Gauguin, Monet und Manet, Signac, Redon etc., die von der japanischen künstlerischen Ausdrucksweise beeinflusst waren.
Aus thematischer Sicht steht in Sumi-e die Natur und die Verbindung von Mensch zur Natur im Vordergrund. Typischerweise werden oft Blumen und Vögel gemalt – man nennt es auch Blumen- und Vogelmalerei. Besonders hervorgehoben werden hier vier Motive: der Bambus, die Winterpflaume, die Orchidee und die Chrysantheme, auch „Vier Edlen Herren“ genannt. Dabei wird jedes Motiv durch eine besondere Technik ausgeführt, die in Japan traditionell vom Meister an seine Schüler persönlich weitergegeben wird. So vertieft Frau Dr. v. Westernhagen kontinuierlich ihr Können und Wissen über die Sumi-e und die japanische Ästhetik bei ihrer japanischen Meisterin Harumi Tohsei Kobayashi aus Tokio, die gleichzeitig auch die Direktorin der Ausstellung „Art Beyond Bounderies“ ist.
Die „Vier Edlen Herren“ haben in Japan eine symbolische Bedeutung. Den Pflanzen werden menschliche „edle“ Charakterzüge verliehen. So zeichnet sich bspw. der Bambus durch seine besondere „innere“ Gradlinigkeit bei gleichzeitiger Flexibilität und Standhaftigkeit aus. Die Pflaumenblüte assoziiert man mit der Reinheit des Geistes, die Orchidee mit der weiblichen Schönheit und dem (männlichen) Ruhm und die Chrysantheme mit der Ausdauer und dem langen Leben.
Die Japanische Tuschemalerei ist eine „freie“ Kunst. Die realistische Darstellung steht bei dieser Kunst nicht im Vordergrund. Demzufolge malt Frau Dr. v. Westernhagen nicht unbedingt die Natur per se sondern versucht, ihre Gefühlswelt und ihre Emotionen zum Ausdruck zu bringen und ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Gerne kombiniert sie typische japanische Motive mit den westlichen Motiven. Die Bilder verleiten den Betrachter zum Innehalten, Abstrahieren und Nachdenken. Vor allem ist ihr aber die „Schönheit“ und die „Eleganz“ der Gefühle wichtig, und sie hofft auch in dem Betrachter solche Gefühle mit ihren Bildern hervorrufen zu können. Das bringt sie zum Ausdruck mit Ihrem „roten“ Stempel, der übersetzt aus dem japanischen „Eleganz der Herzens“ bedeutet und als ihre „künstlerische“ Signatur auf jedem Ihrer Bilder erscheint.“
Die Japanische Tuschemalerei im Margaretenhof Schwabenheim dürft ihr gerne jederzeit in unseren Räumlichkeiten anschauen und auch erwerben.
Wir freuen uns auf euren Besuch!
Euer Margaretenhof – Team